Beim Würfeln haben alle Kinder bereits Erfahrungen gesammelt. Meist werden die Ergebnisse dabei ausschließlich dem Zufall zugeschrieben. Um diese Erklärungsversuche zu hinterfragen, müssen sich die Kinder aktiv mit Würfelergebnissen auseinandersetzen.
Das Thema Zufall und Wahrscheinlichkeit beschäftigt uns nun schon einige Tage. Zunächst erlernten die Kinder wichtige Begriffe, um ihre Vermutungen ausdrücken zu können: sicher, wahrscheinlich, unmöglich. Schnell wurde klar, dass es weiterer Zwischenstufen bedarf, um konkrete Aussagen zu treffen: sehr wahrscheinlich aber nicht sicher, bzw. sehr unwahrscheinlich aber nicht unmöglich.
Die Erarbeitung des Wortschatzes war eine wichtige Grundlage für uns. Später konnten die Kinder ihre Erkenntnisse aus der Arbeit mit Steckwürfeln auf andere Bereiche übertragen und formulieren.
Um einen Zugang zum Thema zu bekommen, benötigen die Kinder eine konkrete Handlungserfahrung. Die Aufgabe war schnell formuliert:
Würfle 30 mal und notiere deine Ergebnisse mit einer Strichliste.
Gesagt getan. Die Kinder äußerten zuvor einige Vermutungen, was sie sich von ihrem Würfel-Experiment erwarteten und gingen an die Arbeit: „Wenn ich eine sechs brauche, bekomme ich nie eine.“ „Ich habe schon mal 7 Sechsen hintereinander gewürfelt. Das kann ich gut!“ Diese und ähnliche Äußerungen konnte man an allen Tischen hören. Zwei weitere Aufgabenstellungen dienten dazu, den unterschiedlichen Niveaustufen der Kinder gerecht zu werden:
- Was fällt dir auf, wenn du die Ergebnisse vergleichst?
- Versuche, deine Entdeckungen zu begründen.
Es war sehr spannend für uns, verschiedene Erklärungsversuche zu hören und erste Ergebnisse miteinander zu vergleichen. Dabei wurde deutlich, dass der Würfel auf jede Seite fallen kann, denn seine Kanten sind alle gleich. Zudem beschäftigen wir uns mit möglichen Eintrittswahrscheinlichkeiten, bei der Besprechung einzelner Ergebnisse. Der ein oder andere wurde durch diese abschließende Besprechung stark zum Nachdenken gebracht.
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Viele Grüße, Christiane