Die Lernampel fördert die Selbstständigkeit der Kinder und lässt sich einfach in den Unterricht integrieren. Schülerinnen und Schüler werden angeleitet, ihr Arbeitsverhalten zu hinterfragen und sich gegenseitig zu helfen.
Jedes Kind erhält eine Wäscheklammer, beschriftet mit dem eigenen Namen. Zu Beginn einer Arbeitsphase hängen alle Klammern im grünen Feld: an der Arbeit.
Sobald ein Kind Hilfe benötigt, sollte es folgende Schritte befolgen:
- Ein leises Gespräch mit dem Tischnachbarn, um die Frage zu klären
- Wenn das Problem nicht gelöst werden konnte, hängt das Kind seine Wäscheklammer in das rote Feld: Ich brauche Hilfe.
- Das Kind geht zurück an den Platz und wartet, bis die Lehrkraft oder ein Helfer zu ihm kommt.
Kinder, die bereits fertig sind, befestigen ihre Klammer im gelben Feld: Ich kann helfen. Sie dürfen selbstständig zu einem Schüler oder einer Schülerin gehen, der/die Hilfe benötigt, und Hilfestellung oder eine Erklärung geben.
Das System hat sich in meiner 1. Klasse bereits sehr gut bewährt. Die Kinder freuen sich, wenn sie selbst als Helfer arbeiten und ihre Mitschüler unterstützen können. Zudem fördert diese Arbeitsweise das Miteinander und stärkt somit die Klassengemeinschaft. Effektives Lernverhalten kann als Beispiel dienen, Misserfolge werden aufgefangen und durch persönliche Zuwendung in Erfolge umgewandelt.
Die Lernampel könnt ihr euch hier herunterladen:
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Danke, Christiane
Liebe Christiane,
Danke für die Idee, sie erinnert mich daran, dass ich ja auch noch ein Helfersystem einrichten wollte, auch wenn ich es anders umsetzen werde. Das Wäscheklammersystem hatte ich auch schonmal zum Hilfeholen: die Kinder klammerten sich an und ich bin rumgegangen. Das hat aber in meiner damaligen sehr schwierigen Klasse nicht wirklich gut funktioniert, weil die Kinder die Tendenz hatten, mir trotzdem immer wieder hinterherzurennen, ich dadurch nicht in Ruhe helfen konnte und es oft sehr unruhig wurde (auch weil ich nicht mehr vorne im Raum war und sie sich nicht beobachtet genug gefühlt haben…).
Bei einer Kollegin habe ich mir jetzt folgendes (im Grunde ganz ähnliche) System abgeguckt, das für mich nochmal deutlich besser funktioniert: statt Wäscheklammern haben meine Kinder jetzt ein magnetisches Namenschild, das immer an einer Seitentafel hängt. In Arbeitsphasen malen wir ein Fragezeichen an die Tafel, Kinder, die Hilfe brauchen, hängen ihren Namen darunter und warten dann an ihrem Platz bis ich sie (der Reihe nach) zu mir rufe. Das hat den Vorteil, dass ich sitzen bleiben und so besser die Klasse im Auge behalten kann und dass wirklich immer nur ein Kind bei mir ist. Dadurch, dass die Namen auch von weitem gut lesbar sind, können die Kinder auch gut sehen, wann sie dran sind und werden weniger schnell ungeduldig. Kindern die fertig sind, habe ich bisher einfach spontan gesagt, dass sie helfen können, aber das führte teilweise auch zu Unruhe (zu viele Helfer, zu viel Bewegung im Raum…). Bei einer anderen Kollegin habe ich jetzt aber Helfer-Schildchen zum Umhängen entdeckt. Meine Idee ist jetzt also, dass ich eine gewisse Anzahl Helferschildchen im Raum hängen habe. Kinder die fertig sind, können sich dann eines umhängen und zu den Kindern gehen, die ihren Namen an die Tafel geheftet haben.
So werden es insgesamt nicht zu viele Helfer und es ist gut sichtbar, wer Helfer ist oder wer gerade einfach mal so rumläuft um ein Schwätzchen zu halten…. (meine jetzige Klasse ist zwar deutlich friedlicher aber dennoch sehr sehr kommunikationsfreudig:))
Dein System funktioniert in ruhigeren Klassen aber sicher auch prima! Und ohne deinen Beitrag hätte ich mich jetzt nichtdaran erinnert, dass ich ja noch dies Schildchen basteln wollte!
Liebe Grüße
Icke
Vielen Dank für Euren ausführlichen Kommentare.
Ist es aber nicht gleich, ob die Kinder ein Schildchen zum Umhängen holen oder ob sie eine Wäscheklammer nehmen und umklammern, weil sie bei Bedarf helfen wollen?
Ich glaube die „Unruhe“, die dadurch entsteht ist dieselbe.
Durch die zusätzliche Möglichkeit den Lehrer zu fragen, hat man ja dann auch noch eine weitere Möglichkeit zu strukturieren und somit wieder für Ruhe zu sorgen. So wie Du es schreibst. Nur glaube ich nicht, dass Wäscheklammern für mehr Unruhe sorgen als Umhängeschildchen. Ich würde zusätzlich auch noch Kinder einteilen, die für bestimmte Bereiche Helfer sein können. So dass klar ist, wer wann helfen kann….
Vielleicht ist das auch noch eine Optimierung?
Liebe Grüße
Mariella
Hallo Icke,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Die Idee, Helfer-Schilder zum Umhängen bereitzustellen, ist sicher auch sehr gut.
Ich nutze die Lernampel in Verbindung mit einem Belohnungssystem für Gruppentische. Dadurch lässt sich die Lautstärke gut regulieren. Vielleicht wäre das auch für dich interessant?
Liebe Grüße, Christiane